ESSEN. Mit Berichten, Wahlen und einer Menge abendlicher Geselligkeit ging am Samstag, 9. November 2024, die Mitgliederversammlung des Unitas Ruhrania Studentenheim e.V. (HBV) und des Altherrenvereins (AHV) ins neue Wintersemester.
Die fälligen Vorstandsberichte zu Instandhaltung und Betrieb des Essener Unitas-Hauses mit Studentenwohnheim und der neu verpachteten Gastronomie, zu soliden Finanzen und vielen inhaltlichen Fragen zeigten, dass es nach dem großen Altfridkommers im August 2024 auch unter neuen Bedingungen weitergehen wird. Obwohl die zuvor studentischen Mitglieder nun in ihre berufliche Zukunft gewechselt sind, wird die Gemeinschaft ihr Programm fortsetzen.
Eine Veranstaltungsübersicht, die zum 228. Vereinssemester allen Mitgliedern zugegangen ist, verweist auf die üblichen Vereinsfeste, auf Besuche, Begegnungen, Vorträge und gesellige Treffen, die das unitarische Leben am Ort fortsetzen. Möglich machen es neben dem Altherrenverein die bestätigten und neu bestellten Mitglieder im Vorstand des 55 Mitglieder zählenden Hausbauvereins unter Leitung von OStD Rüdiger Duckheim, der mit großem Dank der Mitgliederversammlung entlastet wurde. Er wird seine Arbeit in bewährter personeller Zusammensetzung fortsetzen.
Offenes und gastfreundliches Haus
Deutlich unterstrich die Versammlung, dass sich das Essener Unitas-Haus weiter als offener und gastfreundlicher Ort für alle versteht, die einen Treffpunkt suchen oder sich auch für einen Kontakt mit der Gemeinschaft interessieren.
Dass der Geist der Gründer und der Wiederbegründer, die vor genau 20 Jahren das „Feldschlößchen“ übernahmen und sanierten, noch lange nicht erlahmt ist, machte auch die gemeinsame Messe deutlich. Sie wurde von Cbr. Pastor André Üllenberg in St. Dionysius Borbeck gefeiert und nahm am Hochfest der Weihe der Lateranbasilika und den Gedenktagen des 9. November in den Hochgebeten, Fürbitten und mit dem „Lübecker Martyrologium“ die Erinnerung an die „Lübecker Märtyrer“ auf. Sie verloren am 10. November 1943 ihr Leben unter dem Fallbeil der Nazi-Justiz und sind bis heute Vorbildes des ökumenischen Widerstands. Zwei der 2011 seliggesprochenen Kapläne, Johannes Prassek und Eduard Müller, gehörten der Unitas Ruhrania an.
Beim anschließenden gemeinsamen Essen im „Feldschlößchen“ schauten die Teilnehmer des Treffens auf zahlreiche sehr große und kleine Ereignisse zurück, die sich mit den ersten Jahren des Vereins im noch unrenovierten Haus verbinden. Viele Erzählungen erinnerten an den Weltjugendtag 2005, auf große Silvesterfeste mit über 100 Teilnehmern und manche Feiern, vor denen sich sogar der Morgen graute.
40 Semester später steht das Haus immer noch für einen erfolgreichen Abschnitt in der 113-jährigen Geschichte der Unitas Ruhrania. Dass das Borbecker Traditionshaus selbst im kommenden Jahr sein 125-Jähriges feiern kann, dürfte für die Ruhr-Unitas erneut ein Grund sein, dankbar auf viele gute Jahre zurückzuschauen, aber auch - wie am Samstag - weiter „semper in unitate“ den Blick nach vorne zu richten.